Umbau und Sanierung Forsthaus Bliggi

 

Umbau und Sanierung Forsthaus Bliggi

Buchenegg, Stallikon ZH

Planungsbeginn 2013 / Bezug Sommer 2016

 

Bauherrschaft: Kanton Zürich

 

Projektteam: Janka Dony-Lajtai, Hannes Budelmann

Fotos: Tanja Demarmels

 

Kubatur SIA 416: 1‘000 Kubikmeter

 

Das Forsthaus ist als einfacher Strickbau Ende der 40er Jahren vom Kanton Zürich erstellt worden.

In den 80er Jahren wurde eine Optimierung des Grundrisses und eine Fassadenänderung vorgenommen. Dabei ist der Stall zu einer einfachen Nasszelle mit Werkstatt ausgebaut, die 10 cm Strickwand von aussen isoliert und mit einer senkrechten Holzlattung verkleidet worden.

Ausgelöst durch einen Mieterwechsel entschloss sich der Kanton als Eigentümer das Forsthaus grundlegend Instand zu setzen. Neben der Herausforderung die Typologie zu wahren und zu sanieren, sollte das Haus zukünftig sowohl den Ansprüchen eines zeitgemässen und modernen Grundrisses, als auch den Anforderungen an eine heutige Haustechnik mit angemessenem Energieverbrauch Rechnung tragen.

 

Denkmalpflege

Obgleich das Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht, ist es ein wesentlicher Zeitzeuge für Waldbauten der 40er und 50er Jahre. Aus diesem Grund wurden die projektierten Massnahmen mit der Kantonalen Denkmalpflege im Vorfeld entsprechend besprochen.

 

Grundrissanpassungen

Um zukünftig neben einer Förster-Familie auch für einen Lehrling ein attraktives zu Hause bieten zu können, wurde im Erdgeschoss die Werkstatt mit dazugehöriger Nasszelle vollständig vom Haus getrennt und zum Studio umgebaut.

Die neue Küche mit Wohnzimmer hat durch zusammenlegen kleinerer Räume einen modernen Grundriss erhalten, jedoch wurde der Charakter des ursprünglichen Holzhauses bewahrt. Im Wohnzimmer ist durch zwei neue, grosse gegenüberliegende Fenster eine Süd-Nord Achse geschaffen worden, welche nicht nur einen Blick auf das Zürichsee-Becken ermöglicht, sondern genügend Licht ins Wohnungsinnere bringt. Im Obergeschoss wurden, wie im Erdgeschoss, zahlreiche Dämm- und Schallschutzmassnahmen vorgenommen. Zu den drei bestehenden Schlafzimmern wurde ein grosszügiges Badezimmer in den ehemaligen Estrich eingebaut. 

 

Energetische Massnahmen

Dachschrägen im Estrich und Obergeschoss wurden innenseitig gedämmt. Zusätzlich die gesamte Geschossdecke zwischen Erd- und Kellergeschoss.

Bei der Erneuerung aller Fenster wurde das Erscheinungsbild des Hauses gewahrt. Sowohl die neuen als auch die ersetzten Fenster erhielten unter Einhaltung der energetischen Anforderungen das gleiche filigrane Sprossenbild wie zuvor.


Haustechnik

Das Haus wird nach wie vor mit Fernwärme über den danebenliegenden Werkhof, die von den Förstern mit dem im umliegenden Wald geschlagenen Holz aufbereitet wird, beheizt. Der neue Boiler ist ebenfalls an die Fernwärme angeschlossen. Alle elektrischen Leitungen bis zum Hauptverteiler wurden erneuert.

 

Typologie

Vor Planung der Instandsetzung wurden die typologisch relevanten und erhaltenswerten Materialien und Charakteristiken des Hauses bestimmt. Die Erneuerung der Haustechnik und der Anspruch an eine langlebige und ökologische Erneuerung des Hauses durften dem Erscheinungsbild eines Holzstrickbaus nicht entgegen wirken.